Yalla!! V2 Setup Guide

Einleitung

Das richtige Setup deines Bikes ist entscheidend, um so viel Spaß wie möglich aus deinem RAAW zu holen.

Individuelle Setups variieren immer – je nach Gelände, Fahrstil und selbst den Bedingungen. Hier findest du einige Infos zum Dämpfersetup, zu Basics und konkreten Empfehlungen für dein Yalla!! V2, die dich schnell zu einem guten Grundsetup bringt.

Wir empfehlen dir, mit deinem Setup zu experimentieren. In deinem Benutzerhandbuch gibt es eine Seite, auf der du verschiedene Setups notieren kannst, und unsere Empfehlungen stehen dir jederzeit zur Verfügung. Mit dem Setup zu spielen hilft dir, dein Bike besser kennenzulernen und es optimal für dich einzustellen.

Die folgende Tabelle zeigt die Federrate/Luftdruck, die du für deinen Dämpfer benötigst, sowie eine empfohlene Ausgangsbasis für die Dämpfungs-Einstellungen. Alle Klicks werden von vollständig geschlossen gezählt (also festeste/langsamste Position) und dann geöffnet.


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Basics

Das Fahrwerk Setup hängt in erster Linie von deinem Gewicht ab – inklusive deiner kompletten Ausrüstung. Wenn du dein Gewicht nur schätzt, schätzt du auch dein Setup.

Sag bezeichnet den Anteil des Federwegs, der genutzt wird, wenn du auf deinem Bike stehst, stationär und auf ebener Fläche.

Ein schwererer Fahrer benötigt eine stärkere Feder/einen höheren Luftdruck als ein leichterer Fahrer, um den gleichen Sag zu erreichen.

Eine höhere Federrate/mehr Luftdruck für denselben Fahrer führt zu weniger Sag. Eine niedrigere Federrate/weniger Luftdruck führt zu mehr Sag.

Die benötigte Federrate/Luftdruck hängt auch von der Kinematik des jeweiligen Bikes ab. Derselbe Fahrer benötigt auf verschiedenen Bikes – selbst innerhalb derselben Marke – unterschiedliche Federraten/Luftdrücke. Man kann also nicht einfach die Werte von Bike A auf Bike B übertragen.

Es kann hilfreich sein, mehrere Federraten zur Verfügung zu haben. So kannst du deinen Sag anpassen – je nach Ausrüstung, Art des Terrains oder einfach deinem persönlichen Fahrgefühl.

Moderne Luftdämpfer haben mehrere Luftkammern und erfordern einen Ausgleich beider Kammern. Wenn du den Luftdruck erhöhst oder verringerst, solltest du die Federung sanft bis etwa zum Sag-Punkt einfedern oder warten, bis du ein leises Zischen hörst – dies zeigt an, dass sich die Kammern ausgleichen. Du kannst den Luftdruck in 50-psi-Schritten verändern und dann ausgleichen. Achte darauf, dass die Dämpferpumpe beim Ausgleich nicht gegen den Dämpfer oder Rahmen schlägt und Schäden verursacht.

Beim Anschrauben der Dämpferpumpe entweicht etwas Luft aus dem Dämpfer in die Pumpe. Dadurch zeigt die Pumpe einen geringeren Luftdruck an, als tatsächlich vorhanden war. Um herauszufinden, wie viel Luft tatsächlich verloren ging, kannst du die Pumpe ab- und wieder anschließen und die Differenz der Luftdruckwerte vergleichen.

Beim Abziehen der Dämpferpumpe entweicht die hörbare Luft aus der Pumpe – nicht aus dem Dämpfer. Es ist nicht notwendig, den Dämpfer über den gewünschten Wert hinaus aufzupumpen, um Verluste auszugleichen.

Die Dämpfung beschreibt die Kraft, die der Dämpfer erzeugt, wenn er sich im Federweg bewegt. Die Begriffe High und Low Speed beziehen sich dabei auf die Bewegungsgeschwindigkeit der Federung – nicht darauf, wie schnell du auf dem Trail unterwegs bist.

  • Compression beeinflusst das Verhalten des Dämpfers beim Einfedern.
  • Rebound beeinflusst das Verhalten des Dämpfers beim Ausfedern

LSR – Low-Speed Rebound

Low-Speed Rebound steuert die Geschwindigkeit, mit der die Federung in der ersten Hälfte des Federwegs ausfedert. Da du dich meist in diesem Bereich aufhältst, ist er besonders spürbar.

  • Mehr Low-Speed Rebound bedeutet langsameres Ausfedern.
  • Weniger Low-Speed Rebound bedeutet schnelleres Ausfedern.

Zu wenig Low-Speed Rebound gibt mehr Energie aus dem Dämpfer an den Fahrer zurück, was das Bike instabil machen kann – es fühlt sich an wie ein wilder Ritt.

Zu viel Low-Speed Rebound sorgt dafür, dass das Bike nach einer Kompression nicht schnell genug für die nächste Unebenheit ausfedern kann. Das Bike fühlt sich träge, leblos und in ruppigen Passagen unangenehm an.


HSR – High-Speed Rebound

High-Speed Rebound beeinflusst die Geschwindigkeit des Ausfederns in der zweiten Hälfte des Federwegs. Größere Schläge und heftigere Situationen auf dem Trail benötigen viel Federweg, wobei der High-Speed Rebound hilft, die aufgenommene Energie abzubauen.

  • Mehr High-Speed Rebound bedeutet langsameres Ausfedern, wenn viel Federweg gebraucht wird.
  • Weniger High-Speed Rebound bedeutet schnelleres Ausfedern, wenn viel Federweg gebraucht wird.

Zu wenig High-Speed Rebound kann dazu führen, dass das Bike dich bei großen einzelnen Schlägen nach vorne wirft und auf wiederholten, größeren Schlägen instabil wirkt.

Zu viel High-Speed Rebound verhindert, dass das Bike sich schnell genug von harten Schlägen erholt. Du kommst möglicherweise nach einem großen Schlag nicht schnell genug in deine normalen Fahrposition zurück oder das Bike fühlt sich auf mehreren aufeinanderfolgenden harten Schlägen unangenehm an.


LSC – Low-Speed Compression

Low-Speed Compression beeinflusst die Kraft, die beim langsamen Einfedern erzeugt wird. Das betrifft vor allem Input durch den Fahrer, wie Treten, Pushen oder Bremsen. Auch beim Absprung von Sprüngen und in Anliegern spielt Low-Speed Compression eine Rolle.

Interessanterweise werden viele kleine Wurzeln auf einem Trail eher durch Low-Speed Compression als durch High-Speed Compression beeinflusst – obwohl sie schnell wirken, sind es eher hochfrequente als “high-speed” Schläge.

  • Zu wenig Low-Speed Compression bedeutet, dass das Bike mehr Federweg durch deinen Input  verbraucht, wodurch es sich träge anfühlen kann oder in Anliegern einsinkt.
  • Zu viel Low-Speed Compression macht das Bike auf wiederholten kleinen Schlägen unangenehm hart und kann dazu führen, dass es leichter wegrutscht.

HSC – High-Speed Compression

High-Speed Compression beeinflusst die Kraft, die beim schnellen Einfedern erzeugt wird – also bei großen, harten Schlägen wie Felsen, Stufen und harten Landungen.

  • Zu wenig High-Speed Compression bedeutet, dass das Bike zu viel Federweg verbraucht und sich bei einzelnen großen oder aufeinanderfolgenden harten Schlägen weniger kontrolliert anfühlt.
  • Zu viel High-Speed Compression bedeutet, dass das Bike weniger Federweg nutzt, dir aber mehr Energie zurückgibt – es fühlt sich in harten Schlägen unangenehm hart an.